Mediation

Mediation ist eine besondere Methode der Konfliktvermittlung. In der Grundschule werden die SchülerInnen, die in Konfliktsituationen unterstützen gerne KonfliktlotsInnen genannt. Bei uns sind das die „MediatorInnen“. Bei dieser sogenannten „Peer-Mediation“ („Peer“ = Gruppe der Gleichaltrigen, die Clique) helfen SchülerInnen anderen SchülerInnen, indem sie in deren Streitfall vermitteln.
Natürlich nur, wenn die das wollen! Und natürlich ohne LehrerInnen.

Es gibt vier Grundregeln:

Keine Gewalt 

Keine beleidigenden Ausdrücke 

Einander ausreden lassen 

Ehrlichkeit

Nur wenn die Streitenden mit diesen Regeln einverstanden sind, kommt es zum Mediationsgespräch. Lösungen können letztlich nur von den Konfliktparteien selber kommen.
Deshalb ist deren Bereitschaft, sich auf das Mediationsgespräch einzulassen, so wichtig und durch nichts zu ersetzen.Wir sind immer zu zweit und wir sind unparteiisch.
Das heißt, wir stehen bei der Mediation auf keiner Seite.
Selbst wenn wir sonst die dicksten Kumpels sind. Wir haben Schweigepflicht, d.h. wir dürfen niemandem von dem Konflikt erzählen.
Nicht einmal, welche Personen da waren.Das Gespräch verläuft in 5 Phasen:

Begrüßung und Einleitung 

Sichtweisen der Streitenden 

Hintergründe und Gefühle 

Lösungsvorschläge 

Vereinbarung

Unsere Ausbildung

Wir haben in unserem Projekt das Glück, dass wir durch die enge Zusammenarbeit mit der Jugendbildungsstätte
Kaubstraße e.V. in Berlin-Wilmersdorf eine besonders gute Ausbildung erhalten. Und das bereits seit 20 Jahren! Schon dafür lohnt es sich, im Projekt mitzumachen!

Die Grundausbildung dauert 9 Tage. Sechs im Block mit Übernachtung in der Jugendbildungsstätte Kaubstraße. Anschließend drei einzelne Projekttage außerhalb unserer Schule (zuletzt in der Regel an der Ernst-Litfaß-Schule).

Am ersten Tag der Grundausbildung lernen wir uns kennen, die Zimmer werden eingeteilt und die Abläufe der Woche  besprochen. In den nächsten Tagen wird mit Hilfe von Rollenspielen, Kooperationsspielen, Vorträgen und Diskussionen die Methode der Mediation erlernt und geübt. Dazwischen gibt es viel Freizeit, die wir oft gemeinsam gestalten. Am letzten Abend wird in der Regel eine Abschiedsparty gefeiert.

Bei den drei Projekttagen wird das Erlernte wiederholt, vertieft und überprüft, um noch vorhandene Lücken herauszufinden.

Schließlich wird bekannt gegeben, wer ein Zertifikat  bekommt. Dieses wird von den AusbilderInnen im Rahmen einer abendlichen Zertifikatsfeier an der Schule überreicht. Natürlich sind Eltern, FreundInnen und andere Verwandte und Bekannte dabei. Außerdem die Schulleitung, Lehrerkräften und weitere geladene Gäste.
.
Die Grundkenntnisse werden regelmäßig in Aufbaukursen erweitert. Mit der ersten erfolgreichen Teilnahme am Aufbaukurs im Herbst erlangen die MediatorInnen das Recht, eigenständig (d.h. ohne ältere MediatorInnen) Mediationen durchzuführen.

Seit 2005 liegt eine Besonderheit unserer Ausbildung darin, dass sogenannte „Peer-Trainer“ zum Einsatz kommen: ungefähr acht bis zehn ausgewählte MediationsschülerInnen bilden die Neuen mit aus. Das hat mehrere große Vorteile. Die Neuen und die Erfahreneren wachsen von Anfang an zu einer festen Gruppe zusammen. Die Jüngeren lernen von Jugendlichen zum Teil leichter als von Erwachsenen. Die Älteren verinnerlichen selbst in besonders intensiver Weise die Ausbildungsinhalte und machen meistens einen riesigen Entwicklungssprung in Bezug auf Selbstbewußtsein und Sprachfähigkeit.
Willst Du anderen helfen, ihre Konflikte zu lösen?
Macht es Dir Spaß, etwas Neues auszuprobieren?
Kannst Du mit dem, was andere Dir erzählen, vertraulich umgehen?
Hast Du Lust in eine Gruppe von MediatorInnen mitzuarbeiten?
Bist Du bereit, Verantwortung zu übernehmen?

Dann bewirb Dich
für die Ausbildung
zur MediatorIn!
So kannst Du Dich bewerben (Stand Februar 2025)

Alle SchülerInnen der 7. und 8. Klassen der Jean-Krämer-Schule
können sich für die Ausbildung zur Peer-MediatorIn bewerben.

Uns stehen jedes Jahr 12-14 Ausbildungsplätze zur Verfügung, dazu 8-10 Plätze für Peer-TrainerInnen, die den Erwachsenen helfen, die Jüngeren auszubilden.
Bei der Auswahl ist es uns wichtig, dass die Gruppe nach Alter, Geschlecht, Herkunft, Schulklasse oder ähnlichen Kriterien so ausgewogen wie möglich ist.
Das heißt, es sollen z.B. ungefähr gleich viele Mädchen wie Jungen sein und so weiter.

SchülerInnen, die sich im Jahr zuvor schon einmal beworben haben, werden in der Regel bevorzugt.

Ein klarer Wille zu konstruktiver, gewaltfreier Konfliktklärung ist Voraussetzung für jede Bewerbung.
Daneben sind uns ehrliches Interesse an den Inhalten des Projekts, Verlässlichkeit und Ausdauer besonders wichtig.
Angesichts des großen finanziellen und personellen Aufwands für die Ausbildung wollen wir uns darauf verlassen können,
dass Du das Projekt nicht nach einem Jahr schon wieder aufgibst.
Falls Du im nächsten Schuljahr in der 8. Klasse bist, ist einer der beiden wöchentlichen Ganztageskurse durch das Mediationsprojekt festgelegt.
Dir muss klar sein, dass es viel Arbeit macht und viel Zeit braucht, Mediator oder Mediatorin zu sein!

Auch Deine Familie sollte ein solches Engagement unterstützen! Denn in den kommenden Jahren wirst Du jeweils im Frühjahr und im Herbst
für ein paar Tage (und Nächte) zur Weiterbildung in die Jugendbildungsstätte Kaubstraße fahren.

Keine Rolle spielt es dagegen, ob Du in Mathe oder anderen Fächern gute oder schlechte Noten hast.
Sei Dir bewusst, dass Du durch die Arbeit im Projekt häufig im Unterricht fehlst und die entsprechenden Unterrichtsinhalte eigenverantwortlich nacharbeiten musst! 
Gleichzeitig übst Du im Projekt intensiv, Dich verständlich auszudrücken, selbstbewußt aufzutreten und eigenständig zu handeln.
Die Erfahrung zeigt, dass die Schulnoten durch die Mitarbeit im Projekt eher besser als schlechter werden.

Was bringt Dir das, wenn Du mitmachst?

Du lernst, wie man Konflikte besser lösen kann. Das kann Dir auch außerhalb der Schule nützlich sein.

Du lernst neue Leute kennen und triffst Dich regelmäßig mit Deiner Gruppe.


Du übernimmst eine interessante und sehr verantwortungsvolle Aufgabe und lernst dadurch unheimlich viel dazu.